Frühling

 

Das Tun unserer Vorfahren war über die Jahreszeiten hinweg noch durch die Natur geprägt. Für uns heute mag dies längst nicht mehr in solcher Weise Bedeutung finden. Dennoch, wenn wir genauer hineinspüren, können wir die unterschiedlichen Qualitäten der verschiedenen Jahreszeiten und ihr Potenzial entdecken. Wenn wir uns, wie es für unsere Vorfahren noch gezwungenermaßen normal war, auf diese Qualitäten einstellen und uns mit ihnen bewegen, können wir diese ungeahnten Potenziale in uns und um uns entdecken und auch neu lernen, sie zu nutzen.

 

Der Frühling

Die Frühlingstagundnachtgleiche stellt den Frühlingsanfang dar. Ab nun sind die Tage wieder länger als die Nächte. Die Natur kehrt sich wieder zum Außen.

Schneeglöckchen und andere Nachtfrost beständige Frühlingsblumen blühen und bald schon werden auch die ersten Osterglocken zu sehen sein. In der volkstümlichen Zählweise ist dies die erste Jahreszeit, die Zeit der Wiedergeburt, der Auferstehung und der Blüte. Die ersten Frühlingsvögel kehren zurück. Frühlingsfeuer, Osterfeuer, werden entzündet, um symbolisch der wiederkehrenden Sonne „Geburtshilfe“ zu leisten. Nun kehrt sich alles nach außen, was vorher im Inneren herangereift war. Christus kehrt am Ostersonntag vom Totenreich zurück, nachdem er in vier Tagen (Gründonnerstag für Sommer, Karfreitag für Herbst, Karsamstag für Winter) noch einmal durch das ganze Jahr gegangen ist.

Nun bleibt er für 40 Tage auf der Erde, bevor er zu „Christi Himmelfahrt“ gen Himmel wandelt und dadurch begreiflich macht, das hinter den weltlichen (vier) Elementen das Fünfte, Wesentliche steht.

Nun ist die Hochzeit der Natur und der Mai steht vor der Tür. Die Walpurgisnacht, im Keltischen Beltane genannt, die dort den Sommeranfang darstellt, da die Kelten das Jahr nur in Sommer und Winter einteilen, läßt auch im Norden den Winter weichen. Das Leben sprudelt und Menschen wie Tiere tanzen und singen, denn auch der Kuckuck ist nun zurück und kündet von Sonne und Wärme.

 

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Lied zu Palmsonntag